FREMO-Jahrestagung in Braunlage, 08.03. bis 11.03.2006

Kleinbahnen im Harz

Wie vor zwei Jahren lag die Planung des diesjährigen H0-RE-Arrangements für die Neben- und Kleinbahn bei der Jahrestagung im Schulzentrum von Braunlage wieder in den Händen der Regionalgruppe Hannover, namentlich Gottfried Spicher und Roland Feraric für die Planung, Martin Meiburg für den Fahrplan. Ferner waren Martin Pischky und Michael Dettmer in die Arrangement-Planung involviert.

Geplant wurde - nach den Erfahrungen von 2004 - ein ruhiger Nebenbahnbetrieb. Da auch die Hauptbahngruppe mit dem großen Bahnhof Bickburg zur Jahrestagung kam, sollten die beiden Arrangements zusammengeschlossen werden. Von der Idee, getrennte Arrangements aufzubauen, wurde im Vorfeld abgerückt. Auch sollten die Schmalspurbereiche H0e und H0m mit an H0-RE angeschlossen werden. Auch dieses aus den Erfahrungen von vor zwei Jahren, als H0m getrennt in einem Zwischengang der Schule aufgebaut wurde, was sich als „suboptimal" erwiesen hatte. Diese Gruppe war vom eigentlichen Geschehen quasi ausgeschlossen.

Dieses Jahr war also die H0-RE-Welt in einem gemeinsamen Arrangement in der Turnhalle, wenn auch mit unterschiedlichen Fahrplänen für die Schmalspurbahnen. Die Fahrpläne für die Nebenbahn und die Hauptbahn (erstellt von Dirkjan Kaper), waren dem entsprechend aufeinander abgestimmt.

Um den Nebenbahnbetrieb etwas ruhiger zu gestalten, sollte Bickburg als „Schattenbahnhof" für die Nebenbahn fungieren. Auf der Nebenbahn sollten nur Fahrzeuge mit RP 25-Radsätzen und Fleischmann-Bügelkupplungen eingesetzt werden. Um das sicherzustellen, wurde das Rangierpersonal in Bickburg von der Nebenbahn gestellt. Positiv ist hierbei anzumerken, daß nur wenige Wagen mit NEM-Radsätzen ausgesondert werden mußten, was sicherlich auch der guten Leistung der Schattenbahnhofsmannschaft zuzurechnen war, denn diese hatte Wagen mit NEM-Radsätzen erst gar nicht für Frachten in Richtung Nebenbahn vorgesehen. Als nachteilig hat sich herausgestellt, daß die Rangiermannschaft in Bickburg völlig vom Hauptbahnbetrieb vereinnahmt wurde und dieser Aufgabe aber nicht jeder Zeit gerecht wurde.

Die Erfahrung der Hannoveraner Gruppe machte sich bereits im Vorfeld bemerkbar, indem durch diverse Rundschreiben die gemeldeten Teilnehmern über die Planungen ständig auf dem Laufenden gehalten wurden. Dadurch konnten Fehler im Fahrplan und der Frachtensteuerung rechtzeitig behoben werden. Die Vorbereitungen gingen so weit, daß sogar die Wendekarten für die Stückgutwagen vorbereitet waren.

Das System der Jobliste, das letztes Jahr in Hotteln eingeführt wurde, hat sich nun auch bei einem größeren Treffen bewährt. Teilnehmer, die mit entsprechender „Hardware" zum Treffen gekommen sind und sich auch beim Auf- und Abbau beteiligten, konnten so sicher sein, auch zu der Hauptbesucherzeit einen Job zu bekommen. Für Tagesbesucher blieben dennoch genügend Aufgaben übrig. Auf jeden Fall wird durch die Jobliste der Vergabestreß von weniger attraktiven Aufgaben kurz vor dem Start der Fahrplansession stark reduziert.

Wo viel Licht ist, muß auch etwas Schatten sein. Bei diesem Treffen war es das ungleichmäßige Güterwagenaufkommen auf dem Arrangement. Nachdem beim ersten Fahrplan die vorhandenen Wagen von der Kleinbahn abgefahren wurden, dauerte es zwei Pläne, bis wieder einige Wagen auf den Bahnhöfen verteilt werden konnten. Zwischenzeitlich blieb den Zugmannschaften auf den Bahnhöfen nur das Quittieren der Rangieraufgaben durch Schulterzucken. Dann kamen aber die Wagen oft in solch großen Schwüngen, daß es in Audorf, dem Übergabebahnhof von der Neben- auf die Kleinbahn, zu reichlich Arbeit führte.

Es wurde etwas vorgegriffen: Wie sah sie denn nun aus, unsere kleine Welt in Braunlage? Die Hauptbahn, also praktisch der Schattenbahnhof für die Klein-/Nebenbahn, zog sich vom Hgbf Linden über Reichelsheim, Bickburg und dann zweigleisig nach Heiligenhafen einmal durch die gesamte Halle. Die in Bickburg abzweigende Nebenbahn führte über Lanken nach Mühlenrade. Lanken war die Übergabe zur Hümmlinger-Jagsttalbahn mit 750-mm-Spur.

Von Mühlenrade aus ging die Nebenbahn weiter über die Haltestelle Johnsdorf nach Schöneck, wo die meterspurige RTM-Harz-Spreewaldbahn angeschlossen war. Der Abschluß der Nebenbahn war Audorf (Röder), dem der Abzweig Mulmke vorgelagert war. Als Spitzkehrenbahnhof war Audorf Ausgangspunkt für die Kleinbahn, die in Mulmke von der Nebenbahn abzweigte. Diese führte über Hornhausen, Kohren-Salis und Schaplingen bis nach Arneburg an der Elbe.

Anzumerken ist übrigens noch, da0 der Kleinbahnast im Zugleitbetrieb mit Kurbeltelefonen betrieben wurde.

Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Landschaftsgestaltung auf dieser Strecke sowie der einwandfreie Gleisbau, der ohne Entgleisungen zu einem beispielhaften Spielvergnügen beitrug. Womit wieder der Beweis erbracht wurde, daß ein sorgfältiger Modulbau, sowohl mechanisch, elektrisch und oberbautechnisch, im Verbund mit sorgfältig vorbereiteten Fahrzeugen, auch auf einem viertägigen Treffen nie zu Verdruß oder Spielmüdigkeit führt. Andererseits zeigte auch dieses Treffen, daß sehr viel von der Schattenbahnhofsmannschaft und deren Fähigkeiten abhängt.

Damit ist also zum Schluß dem Organisationsteam auf das Herzlichste zu danken und eine erneut glückliche Hand bei der Planung für Braunlage 2009 zu wünschen.

Text: Ralf Götze


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Stand: 2009-01-06.