FREMO-Regionaltreffen in Hotteln, 1999

Das FREMO-Regionaltreffen 1999 in Hotteln fand vom 30. Juli bis zum 01. August im Dorfgemeinschaftshaus Hotteln statt.

Im Jahr 1999 war erstmals vereinbart worden, daß jeder Teilnehmer für den Freitag Urlaub nimmt. Um die gewonnene Zeit bestmöglich zu nutzen, wurde bereits um 9:00 mit dem Aufbau begonnen. Die in der Nähe des Veranstaltungsorts wohnenden Mitglieder hatten sich vier Wochen vorher getroffen, um die Planung des Arrangements gemeinsam anzugehen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich die während des Aufbaus auszuübenden Aufgaben in Grundzügen verteilt. Eher durch den Zufall als geplant ergab es sich, daß die Module, die am Ende der Streckenäste eingeplant waren, von den Mitgliedern stammten, die den weitesten Anreiseweg hatten. Nachdem etwa zwei Wochen vor dem Treffen die Fahrplanstruktur feststand , wurde die Reihenfolge des Aufbaus detaillierter geplant. In die Vergabe der einzelnen Tätigkeiten wurden auch die Mitglieder einbezogen, die ohne Module teilnehmen wollten. Der Aubauplan wurde in Form einer Excel-Tabelle dokumentiert und allen bekannten Teilnehmern vorab per eMail oder sMail ausgehändigt. Entsprechend den Erfahrungen, die Bernd Gerlach in Braunschweig gemacht hatte, wurden möglichst viele Aufgaben parallel geplant. So wurden bereits zu der Zeit, zu der die letzten Module auf ihre Beine gestellt wurden, die die Telefone verkabelt, die Triebfahrzeuge einzelnen Reglern zugewiesen und die Uhren synchronisiert. Parallel hierzu wurde auch der Schattenbahnhof in Grundstellung gebracht und die Betriebsstellenbesitzer solange von "Akquisiteuren" genervt, bis sie die Frachtzettel für die ersten Güterzüge herausrückten.

Für jede Aufgabe wurden mindestens zwei Personen eingeplant. Wichtig war auch, daß nicht 100% der Kapazität verplant wurde, so daß noch genügend Freiraum zur Lösung von unvorhergesehenen Problemen verblieb. Lohn der aufwendigen Planungsarbeit war, daß der Aufbau bis 16:30 abgeschlossen werden konnte und das Arrangement betriebsbereit war. Nach der obligatorischen Einweisung in das Arrangement und in den Fahrplan - und nachdem sich alle bei einem gemeinsamen Abendessen gestärkt hatten - konnte der erste Fahrplan ohne Probleme durchgespielt werden.

Aufgebaut wurden die Strecken Ostende (Ond) - Reichelsheim (Rhm) - Hornhausen (Hhn) - Abzweig Friedrichsruh (Fru) - Mühlenrade (Mrd) - Lichtenberg/Ofr. (Lbg) - Carstorf (Crf) und Abzweig Friedrichsruh (Fru) - Steinhorst (Sth) - Audorf (Röder) (Adf). In Carstorf erfolgte mittels Rollwagen die Übergabe zur HOe-Schmalspurbahn. Die Strecke Ostende - Carstorf stellte das Ende einer Strecke in einer industriell geprägten Gegend dar, deren Frachtaufkommen durch die mittelständische Industrie in Mühlenrade und Reichelsheim bestimmt wurde. Die produzierten Waren waren Investitionsgüter und fielen zwar in relativ kleinen Stückzahlen, jedoch immer in ganzen Wagenladungen an. Das Tanklager in Reichelsheim bevorratete Öl und Ölerzeugnisse, die über Pipeline angeliefert wurden. Die weitere Verteilung erfolgte per Bahn: entweder in ganzen Gruppen an die Große Weite Welt (vertreten durch Ostende) oder als einzelne Wagenladungen an die auf dem Arrangement vertretenen örtlichen Brennstoffhändler. In den übrigen Bahnhöfen wurden hauptsächlich landwirtschaftliche Erzeugnisse verladen. Dies galt auch für die in Carstorf angeschlossene Schmalspurbahn (750 mm Spurweite) Gedelitz - Melaune - Davidstal - Schönheide - Harmsfeld - Lenzbach - Dettingshausen - Arnstedt - Landesgrenze. Auch auf dem Streckenast Mühlenrade - Audorf (Röder) wurden in erster Linie landwirtschaftliche Güter befördert, jedoch sorgte die Landmaschinenfabrik in Audorf (Röder) für zusätzliches Frachtaufkommen.

Der Fahrplan war für eine Zeitverkürzung von 7,5:1 ausgelegt, d.h. 60 Minuten Fahrplanzeit entsprachen 8 Minuten Echtzeit. Damit dauerte ein Fahrplantag nicht länger als gut 2 Stunden. Gefahren wurde mit NMRA-digital, wobei 5 Zug-Mannschaften beschäftigt werden konnten, die den ganzen Fahrplantag lang auf "Ihrem" Triebfahrzeug den Dienst versahen.

Besonders überzeugen konnte die Epochenreinheit des Rollmaterials. Da sogar genügend Güterwagen für die jeweilige Epoche (III oder IV) zur Verfügung standen, waren fast ausschließlich zur nachgespielten Epoche zeitlich passende Garnituren unterwegs. Auch der Schienenbus (Baureihe 798) wurde zur Beförderung von Güterwagen eingesetzt. Zweiflern konnte anhand von Vorbildaufnahmen (z.B. Brünig, Meisterfotos Band 3, Seite 109 oder EK Special Heft 16, Seite 112; hier sogar als 796!) belegt werden, daß auch der Einsatz des Schienenbusses als PmG durchaus vorbildentsprechend ist.

Insgesamt gesehen war Hotteln 1999 wieder ein sehr gelungenes Treffen. Bezüglich der Fahr- und der Kupplungseigenschaften der Triebfahrzeugen wurde in Einzelfällen zwar noch ein Verbesserungspotential ausgemacht; ausgezeichnet bewährt hat sich in jedem Fall die von uns eingesetzte Digitaltechnik. Absolut perfekt funktionierend stellt diese Technik die Möglichkeit zur Verfügung, alle Betriebssituation des Vorbilds wirklichkeitsgetreu nachspielen zu können.


Weitere Informationen zur Betriebs-AG Lindener Module finden sich auf unserer Homepage: http://www.balimo.de; Änderungen und Ergänzungen bitte an: webmaster@balimo.de

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Stand: 18. Oktober 2002.