Der Einladung des Hannoverschen Straßenbahnmuseums, in ihren Räumen ein FREMO-Regionaltreffen zu veranstalten, waren die FREMO-Mitglieder aus dem Großraum Hannover - nach einer Pause im EXPO-Jahr - auch diesmal gefolgt. In der Zeit vom 15.06.2001 bis zum 24.06.2001 fand das Treffen statt; zum ersten mal in der 25jährigen Geschichte des FREMO erstreckte es sich über zwei Wochenenden. Während die Idee, ein Treffen auf zwei Wochenenden auszudehnen, vor zwei Jahren noch sehr lebhaft und mit viel Begeisterung diskutiert wurde, hielten sich die tatsächlichen Anmeldungen - sei es nun mit Modulen oder nur als Mitspieler - dann doch in Grenzen. Daher musste das Arrangement und der Fahrplan so ausgelegt werden, daß ein Betrieb mit möglichst wenigen Personen durchführbar war. Diese Aufgabe lösten die beiden Chefplaner Roland Ferarić und Martin Meiburg mit Bravour: mit wenigstens sechs Personen konnte bereits ein interessanter Betrieb auf dem Arrangement durchgeführt werden.
Der mechanische Aufbau des Arrangements begann am Freitag um 1500 und war gegen 2000 abgeschlossen. Eingebaut wurden die Betriebsstellen Ostende, Asphaltmischwerk (angeschlossen an den Bahnhof Mühlenrade), Mühlenrade, Hornhausen, Bodmich, Steinhorst und Audorf. Insgesamt kam eine Gleislänge von ca. 50 m zusammen, die in Form einer Spirale mit 1 ¾ Windungen aufgebaut wurde. Nach einer Stärkung und Plaudereien beim Abendessen wurde bis kurz vor Mitternacht die Elektrik (Digitalsystem, Telefon, Uhr) verlegt und das Arrangement mit Fahrzeugen bestückt; der Rest der Grundaufstellung wurde am Samstag Vormittag abgeschlossen.
In der Minimalversion genügte es, die drei Bahnhöfe Mühlenrade, Bodmich und Audorf zu besetzen sowie das Zugpersonal für drei Farben zu finden. Sobald mehr Mitspieler zur Verfügung standen, konnten der Schattenbahnhof und Steinhorst besetzt sowie zwei weitere Farben gefahren werden. In der optimalen Konstellation fanden damit 10 Mitspieler ihre Beschäftigung.
Neben den üblichen Nahgüterzügen, Übergaben und Personenzügen wurden mit den Personenzügen Stückgutkurswagen zu den Bahnhöfen Mühlenrade, Bodmich und Audorf befördert. Eine interessante Komponente im Spielbetrieb wurde dadurch hervorgerufen, daß in Bodmich eine Molkerei angesiedelt war, die ein Zweigwerk in Steinhorst hatte. Neben Milchlieferungen aus Audorf an diese beiden Werke fand zusätzlich ein werksinterner Verkehr statt. Da BSE- und MKS-Krise in der nachgespielten Epoche III noch nicht bekannt waren, wurde reichlich Schlachtvieh aus Audorf, Steinhorst und Bodmich an die Schlachthöfe in der großen weiten Welt (sprich: Ostende) geliefert. Zur Bedienung des an den Bahnhof Mühlenrade angeschlossenen Asphaltmischwerks verkehrte eine Übergabe aus Bodmich sowie ferner Züge mit Schotter, Teer und sonstigen Betriebsstoffen aus Ostende.
Während des zweiwöchigen FREMO-Regionaltreffens in Wehmingen herrschte an allen Tagen eine freundliche und kollegiale Atmosphäre. Als angenehm wurde auch empfunden, daß man beim Spielbetrieb tageweise aussetzen konnte, ohne daß dies übel genommen wurde. Daher fiel auch die Abwesenheit eines Chefplaners, der seinen Urlaub dummerweise gerade in die Zeit des Regionaltreffens gelegt hatte, nicht allzu störend ins Gewicht.
Da die Teilnehmerzahl nicht ganz den Erwartungen entsprach, bestand für die Teilnehmer die Möglichkeit, alle Aufgaben - sei es nun Zugpersonal, Fahrdienstleiter oder Bediener des Schattenbahnhofs ‑ im Verlaufe des Regionaltreffens auszuprobieren. Dies war die ideale Gelegenheit für neue Mitglieder, den FREMO-Betrieb kennen zu lernen und sich in die verschiedenen Aufgaben einzuarbeiten.
Das Straßenbahnmuseum hatte uns als Gäste eingeladen und versprach sich damit zusätzliche Zuschauer. Auch wenn es eine Reihe von Interessierten gab, hielt sich der Zuschauerandrang doch in Grenzen und hat uns beim Spielen in keiner Weise behindert.
Bei der Abschlussbesprechung wurde von allen Teilnehmern vermerkt, daß es das beste Treffen seit langem sei und gezeigt habe, daß für ein interessantes Regionaltreffen nicht unbedingt Messehallen mit zweigleisigen Hauptbahnmodulen gefüllt werden müssen. Auch auf einem kleinen Arrangement lässt sich mit wenigen Teilnehmern ein anspruchsvoller Betrieb durchführen. An zwei Wochenenden und einem Mittwochabend wurden auf dem Arrangement insgesamt 14 Fahrpläne, die jeweils etwa zwei Stunden dauerten, durchgespielt. Da einige der Teilnehmer vermerkten, daß das Arrangement nach zwei Wochen „abgespielt“ sei, müsste für kommende längere Treffen weitere Abwechslung in Form eines zusätzlichen Fahrplans oder einer anderen Epoche gefunden werden.